Vulkanologische Konferenz auf Methana
Die erste, internationale Konferenz über den Vulkanismus der Halbinsel Methana in Griechenland war ein Erfolg. Vom 10 bis 12 Juni 2016 diskutierten alle Vulkanologen, die in der Region tätig waren, über ihre Ergebnisse. Dabei wurde sehr deutlich, dass der Vulkanismus der ca. 55 qkm großen Halbinsel nicht erloschen ist. In Zukunft muss die Region weiter beobachtet werden, da eine vulkanische Tätigkeit jederzeit stattfinden kann. Die Dazit-Laven sind teilweise gasreich und erzeugten in der Vergangenheit große, phreatische Eruptionen, deren Reste Bimsvorkommen und pyroklastische Gesteine Zeugen sind.
Ein wichtiges Thema der Konferenz war auch, wie man den Vulkanismus nutzen kann, um die Region attraktiv für den Geotourismus machen kann. Dazu sind gut gepflegte und markierte Wanderwege, sowie ein Informationssystem nötig. Ob die Gemeinde Troizen-Methana dies in der nahen Zukunft unterstützen wird, zeigt dann, ob man es mit dem Tourismus ernst nimmt.
Weitere Informationen gibt es unter diesem Link:
Hallo!
Nun sind wieder mal 4 Jahre vorbei gegangen seit dem wir die Konferenz auf Methana machten. Sie hätte tatsächlich Vieles zum Positiven verändern können. Leider verhindern mafiöse Strukturen der Lokalpolitiker seit Jahrzehnten erfolgreich jeden Fortschritt. Da kann man die besten Vorschläge machen und tatkräftig alles unterstützen, aber wenn man den lokalen Hinterrückskräften nicht gefällt, geht alles verloren. So auch auf Methana. Die politische Clique, die seit mindestens 2 Jahrzehnten sämtliche Chancen für Methana übersehen hat, mißbrauchte auch diese Konferenz. Ziel war eigentlich, dass sich alle Wissenschaftler zusammenfinden und gemeinsam einen Plan aufstellen. Es kamen auch alle wichtigen Leute zusammen. Ohne Transparenz und ohne einen fairen Wettbewerb entschied der ehm. Bürgermeister Kostas Karajiannis, jemanden als „offiziellen Geologen“ zu engagieren, der eigentlich in den letzten zwei Jahrzehnten gar nichts mit Methana am Hut hatte. Diese Person hatte schon vorher in Kreisen von Geologen nicht den besten Namen und auch mir war sie seit 2000 bekannt, als ich die Person auf einer Exkursion von GEOWARN auf Nisyros kennenlernte. Nun sind also alle, die seit Jahrzehnten auf Methana aktiv waren, quasi auf die Seite geschoben worden. Die Enttäuschung wichtiger Geologen ist kaum zu erfassen!
Wir hatten viele Pläne, wie z.B. der GeoPark Saronischer Golf, ein vulkanologisches Museum auf Methana und Wanderwege mit geologischen Informationen.
Alles vergessen! Es geht nur noch um kleine Lokalpolitik und wer gehört dazu und wer nicht.
Schon der ehm. Bürgermeister Christos Pallis, der sogar Präsident vom griechischen Fremdenverkehrsministerium war, nutzte 2003 nicht das Angebot des Präsidenten des griechischen, geologischen Amts IGME, Giorgis Vougioukalakis, kostengünstig und schnell ein Vulkanmuseum auf Methana einzurichten. Schon 2003 wäre das möglich gewesen! Fragen nach seiner Verantwortung weicht Herr Pallis immer aus.
Die Gruppe um Giorgis Vougioukalakis eröffnete dann 2008 das Vulkanmusum auf der Vulkaninsel Nisyros.
Inzwischen hat der Bürgermeister Kostas Karajiannis die Wahlen verloren und sein Nachfolger Pollalis schein bis jetzt auch nichts aus dieser Geschichte gelernt zu haben?
Wir wundern uns immer, wieso solche Regionen (nicht nur) in Griechenland oft in solch einem erbärmlichen Zustand sind. Aber, wer mal erlebt hat, wie die Menschen vor Ort gegeneinander und hinterrücks agieren, der wundert sich nicht mehr, dass so viele Orte verkommen und Chancen verpennt werden.
Ich bin seit mehr als 34 Jahren für Methana aktiv und schon vor mehr als 25 Jahren hatte ich Konzepte, wie man nachhaltig eine Region entwickeln könnte, ohne alles kaputt zu hauen und zuzubetonieren.
Methana war für mich der Anlaß, mich im Tourismus zu engagieren, weil ich der Region helfen wollte. Nun bin auch ich in einem Alter, wo ich zurück sehe und ein Fazit ziehe. Leider wurden die Hoffnungen und Visionen für Methana nicht wahr. Vielleicht war ich der Zeit zu weit voraus? Vielleicht sind die Menschen dort wirklich zu ungebildet, um Chancen für ihre Heimat zu erkennen und zu nutzen? Und langsam erkenne ich, dass das nicht nur Methana betrifft.
Auch in Santorin sehe ich große Zerstörungen, wie am GeoTop der Bimsfelsen von Vlychada, die unwiederbringlich zerstört werden oder die Vulkaninsel Nea Kameni, die in einen „World´s Disney Park“ umgewandelt wird.
Und mit der rechtspopulistischen Regierung/Bande in Athen verliert die Natur nun jeglichen Schutz. Alle Gesetze kann man unter dieser Regierung (und den Vorgängern!) mit Geld umgehen.
Ich hatte die Vision, in Griechenland GeoTourismus etablieren zu können. Mit Tom Pfeiffer zusammen ist uns das auch über bald 15 Jahre gelungen. Leider hat niemand vor Ort kapiert, was wir machten und dass wir Ziele hatten, die auch anderen geholfen hätten.
Aber wie sagt man? Eine Demokratie / ein Staat kann nie besser sein, als seine Wähler / Bürger!
Die leute haben sich an Mißerfolg gewöhnt. Etwas Neues sieht man als Bedrohung. Man möchte nichts ändern.